Interkulturelle Gärten sind vom Prinzip her ähnlich den urbanen bzw. den Gemeinschaftsgärten, legen dabei einen Schwerpunkt auf den sozialen Kontakt zwischen Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten sowie Einheimischen. Der Zweck liegt neben dem eigentlichen Gärtnern und der Erzeugung von Lebensmitteln auf der Integration und der Völkerverständigung. Die Pflanzen und Lebensmittel werden meist in kleineren Parzellen oder Hochbeeten angelegt und bleiben so mobil. Der gemeinsame Kontakt zur Natur und zur Gärtnerei vereint so Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und Fähigkeiten und regt zur Interaktion an. So ist es möglich, dass darüber hinaus die Gärten für weitere Aktivitäten und Veranstaltungen genutzt werden. So gibt es beispielsweise Lernangebote für Geflüchtete, Hilfe bei der beruflichen Orientierung durch Praktika sowie Nachbarschaftshilfe und Familienbetreuung, Unterstützung bei Behördengängen oder dem Kontakt zu anderen Einrichtungen. Zudem ist das Erlernen der deutschen Sprache dabei ein weiterer wichtiger Aspekt.

Die Idee der interkulturellen Gärten entwickelt sich Anfang der 1990er Jahre und wurde mit Gründung des Vereins „Internationale Gärten“ 1998 in Göttingen in Deutschland angestoßen. Inzwischen hat sich das Konzept etabliert, denn es gibt mehrere hundert interkulturelle Gärten in Deutschland.