Fairer Handel (engl. Fair Trade) bezeichnet im Allgemeinen einen kontrollierten Handel, der dem Erzeuger eines Produktes einen „fairen Preis“ garantiert, welcher über dem Preis des herkömmlichen Handels liegt. So soll dem Erzeuger ein höheres und verlässlicheres Einkommen ermöglicht werden. Der Begriff „Fairer Handel“ ist rechtlich nicht geschützt. Eine verbindliche Definition des liefert World Fair Trade Organization (WFTO), welche die Dachorganisation von mehr als 400 Fair Handels-Organisationen in über 70 Ländern darstellt. Zusammen mit Fairtrade International hat sie einheitliche Standards formuliert, da es, wie beispielsweise im Fall des Bio-Siegels, keine Richtlinien von Seiten der Regierung oder der EU gibt. Ob ein Produkt gemäß diesen Standards gehandelt wird, erkennt man am Fairtrade-Siegel. Das Siegel wird beispielsweise von nationalen Fairtrade Organisationen wie TransFair in Deutschland vermarktet und vergeben. Sie übernehmen auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in ihren Ländern. Es werden drei Standardtypen unterschieden. Standards für Produkte beziehen sich zum Beispiel auf Kaffee, Kakao, Tee, Saft, Wein etc. Insgesamt werden 20 Produkttypen unterschieden. Zudem regeln Standards für Produzentenorganisationen, unter welchen Bedingungen die Organisationen Produkte unter fairen Bedingungen herstellen und mit dem Siegel verkaufen können. Kaffee darf beispielsweise nur von Kleinbauernorganisationen fair gehandelt werden. Zuletzt müssen die Standards für Händler von eben diesen eingehalten werden, wenn sie ein faires Produkt verkaufen. Hier zum Beispiel Mindestpreise geregelt. Mit Hilfe eines Monitoring-Systems wird die Einhaltung der Standards überwacht.