Quelle: Netzwerk Solidarische Landwirtschaft

Auf der diesjährigen Herbsttagung feierte das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft sein 10-jähriges Jubiläum. Das Motto lautete „Was war, Was ist, Was kommt„. Insbesondere mit Blick auf den letzten Teil des Mottos widmet sich das nascent-Forschungsteam mit einem Workshopbeitrag den Beziehungen von SoLawi-Betrieben und unterstützenden Akteur*innen:

SoLawis und Systemdienstleister: Wer kann von außen unterstützen und wie?

Diesbezüglich lautet eine wichtige These, dass resiliente Versorgungsstrukturen nicht allein, sondern nur über Kooperationen regionaler Akteur*innen geschaffen werden können. So arbeiten vielfältige Akteur*innen an dem Ziel, resiliente Versorgungsstrukturen für eine regionale und ökologische Ernährung zu entwickeln, wobei Solidarische Landwirtschaft einen vielversprechenden Ansatz ausmacht. Dennoch versorgt eine SoLawi keine Region in Gänze. Entsprechend bedarf es u.a. einer Steuerung der Prozesse zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen entweder durch kommunale oder zivilgesellschaftliche Akteur*innen (s. auch Beitrag zu Systemdienstleistern).

Wichtige Fragen stellen sich in diesem spannenden Feld: Wie können Systemdienstleister SoLawi-Betriebe in ihrer Entstehung, Stabilisierung und Weiterentwicklung unterstützen? Wie können Systemdienstleister die Steuerung resilienter Versorgungsstrukturen übernehmen? Inwieweit kann das SoLawi-Prinzip Kooperationsbeziehungen inspirieren? 

Einige aufschlussreiche Ergebnisse dazu konnten bereits basierend auf Erhebungen, die gemeinsam mit dem SoLawi Netzwerk, der Regionalwert AG Rheinland und dem Forschungsprojekt Teilgabe erfolgt sind, erarbeitet werden. Viele weitere Fragen ergeben sich ständig neu. Im Workshop standen neben einem einführenden Beitrag über unsere bisherigen Ergebnisse zwei Perspektiven im Zentrum des Austausches mit den Praktiker*innen:

1. Unterstützungsmöglichkeiten von Systemdienstleistern für Gründungsinteressierte und bei Betriebsumstellung auf SoLawi (mit Moritz Wittkamp & Marius Rommel)

2. Forderungen an politische Akteur*innen zur Ausbreitung von SoLawi und Landwirtschaftskammern als Systemdienstleister für SoLawis (mit Niko Paech & Dirk Posse)

Die anregenden Diskussionen und Wortbeiträge im Workshop führten einmal mehr zu relevanten Erkenntnissen bei allen Beteiligten.