Rückkehr zur Regionalität im Ernährungssektor

Fotos: © Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V.

nascent ist eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt-Reihe. Als universitärer und zivilgesellschaftlicher Verbund erforschen wir die Entstehung und Entwicklung transformativer Wirtschaftsformen, die sich innerhalb des Ernährungssystems für eine ökologisch wertvolle, sozial inklusive und ökonomisch stabile sowie krisenfeste Regionalversorgung engagieren.

Unser aktuelles Projekt nascent-SolaRegio (Förderkennzeichen 01UY2212) wird im Rahmen der Programmfamilie Innovation & Strukturwandel in der Programmlinie Region.Innovativ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Transformation des Ernährungssystems

Immer deutlicher treten die multiplen Krisen und Risiken einer industrialisierten Land- und Ernährungswirtschaft zutage. Landwirtschaftliche Großstrukturen und Monokulturen sowie die Konzentration transnationaler Unternehmen tragen dazu bei, dass Land- und Ernährungswirtschaft bereits heute für das Überschreiten von vier der neun planetaren Grenzen wesentlich mitverantwortlich sind. 

Landnutzungswandel, Stickstoff- und Phosphoreinträge, Reduktion der Artenvielfalt sowie Klimawandel konfrontieren uns mit der Überlastung unserer Lebensgrundlagen. Vor diesem Hintergrund entwickelt eine kontinuierlich zunehmende Anzahl transformativer Unternehmen und Initiativen radikale Alternativen. Weltweit, aber auch hierzulande, machen sich Ernährungsunternehm(ung)en auf den Weg, transformative Formen der Lebensmittelversorgung zu erproben und zu verbreiten.

Lösungsansätze

  • Etablierung regionaler Ernährungs- und Landwirtschaftssouveränität mit saisonalen und ökologischen Lebensmitteln
  • Ermöglichung bäuerlicher bzw. kleinstrukturierter Vielfalts-Landwirtschaft
  • Stärkung von Teilhabe, Integration & Gemeinschaftlichkeit
  • Förderung von Bewusstsein und Transparenz über Produktionszusammenhänge

Solidarische Landwirtschaft als Motor für eine vitale Region?

Solidarische Landwirtschaft (Solawi) steht für eine enge Verbindung zwischen Landwirt:innen und Verbraucher:innen, bei der die Risiken und Erträge der landwirtschaftlichen Produktion gemeinsam getragen werden. Diese innovative Form der Zusammenarbeit schafft nicht nur ein nachhaltiges und vertrauensvolles Versorgungsmodell, sondern fördert gleichzeitig die Wiederbelebung der regionalen Landwirtschaft und stärkt die lokale Wirtschaft

Ökonomische
Werte

Landwirt:innen werden in ihrer Arbeit unterstützt und erhalten eine faire Entlohnung, da die Verbraucher:innen ein regelmäßiges Abonnement für die landwirtschaftlichen Produkte abschließen. Gleichzeitig schafft Solidarische Landwirtschaft Arbeitsplätze und stärkt die lokale Wertschöpfung. Dies erhöht die Attraktivität der jeweiligen Region.

Soziale
Werte

Solidarische Landwirtschaft fördert den sozialen Zusammenhalt durch gemeinsame Aktivitäten wie Erntefeste, gemeinsame Arbeitseinsätze oder den Austausch über die Bedeutung nachhaltiger Ernährung. Zusätzlich fördert Solawi die Erzeugung von saisonalen und regionalen Lebensmitteln, was zu einer gesünderen Ernährung und einem bewussteren Konsum befähigt.

Ökologische
Werte

Die direkte Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen und Verbraucher:innen vermeidet globalisierte Lieferketten und senkt so den CO2-Fußabdruck. Durch die Förderung des ökologischen Landbaus und nachhaltiger Anbaumethoden wird die biologische Vielfalt erhalten und die Bodengesundheit verbessert. 

Das Handbuch ist da!

News

Gesucht: Umfrageteilnehmer:innen

Das Ziel der Umfrage ist es, mehr über die Einstellung landwirtschaftlicher Betriebe zu Direktvermarktung durch Solidarische Landwirtschaft zu erfahren. Die Umfrage dauert rund 10 Minuten. Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

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Systemdienstleister-Workshops

Im Oktober und November fanden in unseren vier Projektregionen in Lindlar in NRW, Northeim in Niedersachsen und Nossen in Sachsen die ersten Systemdienstleisterworkshops statt. Aufgrund des Bahnstreiks fand der Workshop für Thüringen online statt. Eingeladen waren Akteure aus lokalen oder regionalen Institutionen wie NGOs, Kommunen, Ministerien, Vereinen und Behörden.

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Save-the-Date

Informationsveranstaltung „Zukunft der Landwirtschaft – Mit gemeinschaftsgetragener Direktvermarktung (Solidarische Landwirtschaft) unabhängig werden?“
15.02.2025: Region Südniedersachsen
05.03.2024: Region Bergisches Land
07.03.2024: Region Erfurt/Weimar
12.03.2024: Region Mittelsachsen/Meißen

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Beitrag in Ökologie & Landbau 4/2023

Die Ausgabe 4/2023 der Zeitschrift Ökologie & Landbau des oekom Verlags enthält einen Beitrag von Susanne Salzgeber und Marius Rommel mit dem Titel: „Solawis und Ernährungssouveränität. Ein Beitrag zur Transformation“.

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