Evaluationsbericht "Die Umstellungsbegleitung"

Im Rahmen unseres Forschungsprojekts SolaRegio wurden zwischen Frühjahr 2024 und Sommer 2025 insgesamt acht interessierte landwirtschaftliche Betriebe bei ihrer Umstellung auf Solawi begleitet. Die „Umstellungsbegleitung“ wurde gemeinsam mit dem Netzwerk Solawi sowie mit regionalen Landwirtschaftsministerien und -behörden in vier Projektregionen in Deutschland entwickelt, durchgeführt und wissenschaftlich evaluiert. Einen Beschreibung der Umstellungsbegleitung und die Ergebnisse der Evaluation finden sich im vorliegenden Evaluationsbericht. Ziel der Umstellungsbegleitung war es, (1) das Solawi-Konzept in den Projektregionen bekannter zu machen, (2) Betriebe, die ein Interesse an der Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft haben zu finden und (3) diese durch eine praxisnahe Beratung bei ihrer Umstellung auf Solawi zu begleiten.
 
Die Umstellungsbegleitung setzte sich aus mehreren Bausteinen zusammen: Informations- und Diskussionsveranstaltungen, kollegiale Workshops sowie individuelle Betriebsbegehungen und gemeinsame Evaluations- und Reflexionstreffen. Angesprochen waren insbesondere Betriebe aus den Projektregionen Bergisches Land (NRW), Zentralthüringen, Südniedersachsen sowie Mittelsachsen und Meißen in Sachsen. Insgesamt nahmen 283 Personen an den verschiedenen Veranstaltungen der Umstellungsbegleitung teil und acht landwirtschafttliche Betriebe wurden bei ihrer Umstellung auf Solawi begleitet.
 
Die Evaluation zeigt, dass die teilnehmenden Betriebe die Begleitung insgesamt positiv und als unterstützend bewerteten. Insbesondere der Austausch mit bereits umgestellten Betrieben wurde als wertvoll hervorgehoben, da er praxisnahe Einblicke in unterschiedliche Umstellungspfade bot. Gleichzeitig wurde deutlich, dass  die langfristige Mitgliedergewinnung, fehlende zeitliche Ressourcen zur Bewältigung solawi-spezifischer Aufgaben sowie fehlende politische Unterstützung (beispielsweise durch finanzielle Fördertöpfe, fehlende Infrastruktur sowie Beratungsangebote) zentrale Herausforderungen darstellen. Als besonders wirksam erwiesen sich niedrigschwellige Formate und der Austausch untereinander sowie mit  bestehenden Solawis und Solawi-Berater:innen. Dies gab den Betrieben die Möglichkeit, voneinander zu lernen und Unsicherheiten durch Geschichten des Gelingens abzubauen. 
 
Der Evaluationsbericht liefert wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung von Beratungs- und Begleitangeboten zur Verbreitung von Solawi. Dabei ist jedoch im Blick zu behalten, dass insbesondere strukturelle und finanzielle Hürden durch Veränderungen in den agrarpolitischen Rahmenbedingungen adressiert werden müssen. 

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